Google Streetview – Widerspruch
Wie legt man Widerspruch bei Google gegen dessen Onlinedienst Streetview ein?
Was ist Google Streetview
Ein Thema was die Deutschen in den letzten Wochen sichtlich bewegt. Soll doch durch Googles Onlinedienst Streetview, Deutschland komplett abgebildet werden. Das heißt, man wird in die Lage versetzt, als säße man selbst im Auto, würde durch die Straßen fahren und kann sich alles auf seinem Weg in 360 Grad Perspektive betrachten. Ende des Jahre soll Streetview nun auch in Deutschland starten.
In Echtzeit werden diese Einblicke nicht dargestellt. Es handelt sich um Bilder, die Google mittels ihrer 3D-Kamerafahrten geschossen hat.
Diese Bilder, die Möglichkeit jedes Haus aus Sicht eines Autofahrers zu betrachten rief sogleich die deutschen Datenschützer auf den Plan.
Nicht jedem ist es genehm zu zeigen, wie und wo er denn so wohnt. Ein Eingriff in die jeweiligen Persönlichkeitsrechte sei somit gegeben. Nachvollziehbar.
Widerspruch per Mail oder postalisch
Goolgle mußte sich im Zuge der Gespräche mit den deutschen Datenschützern bewegen und räumt Möglichkeiten des Widerspruches gegen die Abbildung von Häusern ein. Ebenso das Unkenntlichmachen von Autokennzeichen und Gesichtern. Hier weisen Bilder noch Lücken auf. Bei Start des Dienstes wird es ein Onlinetool von Google geben um solche Bilder (Gesichter und KFZ-Kennzeichen) zu melden.
Google bietet für den Widerspruch momentan ein Formular an, welches über google.de/streetview aufrufbar ist. Widerspruch per Mail oder postalisch ist somit möglich. Auf dieser Seite sind auch noch weitere Informationen zum Onlinedienst enthalten.
Google räumt bis dato eine Widerspruchsfrist von 4 Wochen ein, welche am 15. September enden soll. Für den postalischen Weg gilt bis jetzt als Deadline der 21. September. Diese Frist halten die Datenschützer allerdings für zu kurz. Mindestens eine Verdoppelung der Frist solle als Maßstab genommen werden.
Eure Meinung
Was haltet Ihr von Google Streetview? Habt Ihr persönlich ähnliche Bedenken? Fühlt ihr Euch in Eurer Privatsphäre verletzt? Findet Ihr es dreist, dass Google ohne zu fragen Euer Haus veröffentlicht? Kocht man in Deutschland einmal wieder zu heiß? In anderen Ländern, in denen der Dienst bereits seit längerem läuft gab es solche “Probleme/bedenken” nicht. Eure Meinung interessiert uns!
aktueller Nachtrag
Und da ist es schon soweit. Google beugt sich nun den enormen Besorgnissen der Deutschen und verlängert die Widerspruchsfrist um 4 Wochen. Stichtag nun der 15. Oktober.
(Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)
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Tags: Streetview, Widerspruch
Am 17. August 2010 um 13:46 Uhr 1
Das ist mal wieder typisch, die Politik und die Presse machen wieder das ganze Land wild und stellen zudem Google als den Teufel da
Ich finde das ganze Thema wird wieder viel zu hoch gekocht und man sollte überlegen ob es in nicht wichtigere Dinge in Deutschland zu regeln gibt.
Am 17. August 2010 um 15:17 Uhr 2
Ich finde es sehr richtig, dass in Deutschland Probleme wegen Eingriffe in die Privatsphäre gesehen und diskutiert werden und wenigstens Betroffenen ein Widerspruchsrecht zusteht. Andererseits bietet street-view die bereits bekannten Vorteile, wodurch sich eine Stadt, Ort, Land günstig repräsentieren könnte. Allerdings wird das im Zeitpunkt einer Momentaufnahme nicht immer gelingen. Deshalb sollte Google auf Antrag zur Aktualisierung in bestimmten zeitlichen Abständen verpflichtet werden, wodurch vermieden wird, dass uralte Aufnahmen im Netz stehen, die von der Gegenwart längst überholt wurden.
Am 17. August 2010 um 16:39 Uhr 3
Ja, hier wird wieder einmal etwas viel zu sehr hochgekocht.
Man stelle sich einfach nur vor, Google hätte die Kamera ungefähr einen Meter weiter unten angebracht, dann wäre das Vorgehen zweifelsfrei von der Panoramafreiheit gedeckt und Google wäre in keiner Grauzone. Das Unkenntlichmachen von Personen, Kennzeichen usw. sehe ich dabei schon als Entgegenkommen, schließlich sind Personen auf den Streetview-Bildern definitiv Beiwerk…
Am 17. August 2010 um 16:44 Uhr 4
Das Google-Street-View Projekt ist, wie nicht alle erkennen, ein schritt in das Ziel Überwachungstatt.
Auch wenn es Positive Seiten hat wie tobtob erwähnt, muss man auch in die Zukunft sehen
und erkennen das das Projekt möglicherweise irgendwann ausgebaut wird und statt Bilder – Live Kameras senden,
darüber oder ähnliches sollte man sich schon Gedanken machen.
Am 17. August 2010 um 21:09 Uhr 5
Da war ein Artikel in der Zeitschrift, Bürger ließen sich vor dem haus fotografieren und wollten nicht as ihr Haus bei Streetview reinkommt. Ha hahaha Manche denken man könnte die Hütte Live beobachten und andere glauben man kann nur kurz Einspruch einlegen weil die Presse alles verzerrt wiedergibt. Es ist so Klasse!
Am 18. August 2010 um 00:08 Uhr 6
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich Einspruch gegen die Google-Street-View-Erfassung und der der Veröffentlichung meiner Haus-Ansicht
Um Eingangsbestätigung wird gebeten.
MfG Werner Uelzmann
Bremen, 18.08.2010
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Sehr geehrter Herr Uelzmann,
bitte nutzen Sie für einen Widerspruch die im Artikel angegeben Seiten/ Informationen. Auf den Seiten von www.dresden01.de ist ein Widerspruch zum Thema Google Streetview nicht möglich! Ihre Anschrift haben wir in Ihrem Interesse entfernt.
MfG Dresden01
Am 18. August 2010 um 00:13 Uhr 7
Auch wenn ich vor meinem Haus im Garten ein Sonnenbad nehme. Wen interessiert es, welche “besseren” Wohngegenden mit tollen Häusern es gibt, um die Sache mal einbruchshalber ins Visier zu nehmen? Welche Bank zur Kreditvergabe interessiert sich für eine Gegend mit Häusern in schlechtem Zustand? Alles ganz normal.
Wenn das so weitergeht, können wir gleich den Kontoauszug ans Gartentürchen hängen. Juristisch korrekt, wir haben nichts zu verbergen.
Google, was kommt als nächstes? Wir warten geduldig und sind allzeit bereit für Werbung und Preisgabe unserer Daten zur freien Google-Verfügung. Gerne auch zum Verkauf an interessierte Firmen. Die dürften bereits in allen Startlöchern sitzen. Geld stinkt nicht.
Oder wir zeigen bereits prophylaktisch denen mal die Rote Karte, damit sie nicht glauben, es gäbe nur dumme Schafe, die ohnehin keinen Widerspruch leisten.
Wenn sie schon ihre blöden Machenschaften treiben, dann sollten wir es ihnen nicht auch noch so leicht machen! Das wäre das Mindeste, was jeder tun müsste. Wetten, dass sonst nicht einmal die Bilder und Nummernschilder verpixelt würden, da zusätzliche Arbeit?!
Am 18. August 2010 um 00:46 Uhr 8
Fühle mich wie in einen überwachungsstaat!
ich möchte unser haus nicht auch noch im internet sehen auch wenn man nichts zu verbergen hat!
Am 18. August 2010 um 06:24 Uhr 9
Ich möchte mein haus nicht im internetsehen
Am 18. August 2010 um 14:25 Uhr 10
überall nur noch Panikmache. Mensch ist das schlimm und das wird immer schlimmer und die Medien machen schön mit das alle schön durchdrehen.
Am 18. August 2010 um 20:51 Uhr 11
Also wirklich, machen sich die Deutschen wieder einmal vor der ganzen Welt zum Affen, weil sie paranoid werden nur wenn Google mal durch die Strassen faehrt und Fotos macht von allen Umgebungen. Hilfe, wir werden ausspioniert, hilfe Einbrecher koennen nun unsere Haeuser sehen…
Keiner der Pessimisten WILL auch nur die Vorteile in Streetview sehen.
Wenn man mal irgendwo hin muss kann man sich schon im Vorfeld orientieren. Man kann seinen Freunden von weiter weg die Umgebung virtuell zeigen, ohne, dass sie direkt in den Flieger steigen muessen um es zu sehen.
Man kann virtuelle Spaziergaenge in seinen Lieblingsstaedten machen, wenn man es sich gerade nicht leisten kann dorthin zu fahren/fliegen…
Ich bin froh, dass Google Streetview endlich nach Deutschland kommt.
Ich habe meinen Amerikanischen Freunden von der Deutschen Mentalitaet erzaehlt, wenn sie nach Gruenden fragten warum in Europa oestlich der Niederlande so ein grosses Loch ist im Netz von Google Streetview
Am 31. August 2010 um 16:44 Uhr 12
In diesem Zusammenhang möchte ich alle Nutzer des www bitten darüber nachzudenken, ob es unbedingt förderlich ist sich ständig in Feierlaune, angetrunken einem breiten Publikum zu präsentieren. Als euer künftiger Chef, würde ich schon mal einige Blicke in soziale Plattformen werfen und wäre bestens informiert, ob der wohlsituierte Bewerber vor mir, in seiner Freizeit ständig mit “Flasche” rumläuft. Also bitte lernt damit umgehen, dann ist der Datenschutz gewährleistet. Fotos und Informationen über euch selbst und andere sollten nicht informativer als das sein, was euch angenehm wäre, wenn es über euch in der Zeitung stünde.
Am 23. März 2011 um 12:59 Uhr 13
Die Empörung um Google Street View war in Deutschland am größten. Datenschützer und Wichtigtuer waren aufgebracht. Und mittlerweile? Kein Mensch regt sich auf, Street View wird von Vielen genutzt, auch auf vielen Webseiten. Und die, die ihr Wohnhaus unkenntlich machen ließen, haben sich eher lächerlich gemacht. Man könnte auch sagen, dass das erst die Neugierde weckt.